Buy british !
Das Auto der Queen

Das englische Königshaus lebt Tradition. Dabei muss natürlich alles an der Queen „very british“ sein. Von Kopf bis Fuß. So wie Hüte und Schuhe von Elisabeth II Aushängeschilder englischer Handwerkskunst sind, sollte es auch ihrer Majestät Limousine sein. Während ihres Deutschland-Besuches ist die Queen im Bentley unterwegs. Rolls-Royce gilt am Hof inzwischen als zu deutsch.

Was ist britisch?
Der Niedergang der britischen Autoindustrie machte die Wahl des richtigen Fabrikats allmählich zum Politikum. Denn 1998 kauften deutsche Firmen die seit 1931 verbundenen Nobelmarken Rolls-Royce und Bentley.
Dabei erwarb BMW lediglich die

Markenrechte an Rolls-Royce, VW hingegen übernahm Bentley und den Produktionsstandort Crewe. Und weil die Autos mit dem fliegenden „B“ immer noch dort gebaut werden, sind sie britischer als die neuen Rolls-Royce von BMW. Die werden zwar in Goodwood an ihre Kunden übergeben, entstehen aber größtenteils in Deutschland.

Markenwechsel und Technikkonstanz
Deshalb beendete das Königshaus die immerhin 50 Jahre alte Tradition, nach der die Queen „das beste Auto der Welt“ (Werbespruch von Rolls-Royce) fuhr. Jetzt werden Ihre königliche Hoheit im Bentley chauffiert.
Technisch gesehen bedeutet der Wechsel sogar eine gewisse Konstanz. Die Technik der neuen

Limousine baut nämlich auf dem Bentley Arnage T auf. Das 6,75-Liter-Triebwerk geht dabei ironischerweise auf den Jahrzehnte alten Standardmotor von Rolls-Royce zurück und ist damit weitgehend frei von deutschem Einfluss. Gemäß dem sportlichen Anspruch von Bentley setzen den V8 zwei Turbolader unter Druck. Damit schafft der mächtige Motor 406 PS und üppige 835 Newtonmeter.

Ein Mini für die Queen?
Schwierig wird es erst, wenn VW den anachronistischen V8 ausrangiert und wie im jüngsten Modell, dem Continental GT, auf das W12-Aggregat aus dem Konzernregal zurückgreift. Dann bleibt nach höfischer Logik nur noch ein MG Rover als Auto für die Queen. Oder ein Mini. Denn der wird ausschließlich in Oxford gebaut – von BMW.